Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Welt der Kunst wird von vielen als Revolution angesehen. Innerhalb weniger Minuten ist ein System in der Lage, eine Vielzahl von Zeichnungen in ganz unterschiedlichen Stilen zu erstellen. Um diese Technologie für alle zugänglich zu machen, hat das Unternehmen Prisma Labs Lensa AI entwickelt, eine Anwendung, mit der die Fotos ihrer Nutzer in Porträts von Feen, Außerirdischen oder Kriegern verwandelt werden können.
Wie funktioniert Lensa ?
Die Lensa-App wurde 2018 von Prisma Labs, einem US-amerikanischen Unternehmen, das sich auf Software für die Bearbeitung oder Montage von Fotos/Videos spezialisiert hat, entwickelt und ist die meistgeladene App der Woche im App Store. Um sie zu benutzen, musst du nur deine Fotos hochladen, einen beschreibenden Satz eingeben und 30 Minuten warten. Das Tool ist dann in der Lage, dein Porträt auf 50 verschiedene Arten umzuwandeln und dabei alle möglichen Zeichenstile von Heroic Fantasy über Science Fiction bis hin zu Kunstrichtungen wie Impressionismus oder Kubismus zu mischen.
Um diese Bilder umzuwandeln, verwendet Lensa Stable Diffusion, ein maschinelles Lernmodell, das mithilfe einer Beschreibung in natürlicher Sprache und einer Open-Source-Datenbank arbeitet.
Einige Nutzer haben sich gefragt, wie ihre Fotos, die sie in die App hochgeladen haben, verwendet werden:
Werden sie für andere Zwecke als für die Umwandlung in Porträts verwendet?
Um die Nutzer zu beruhigen, sagt Prisma Labs, dass die hochgeladenen Fotos innerhalb von 24 Stunden gelöscht werden, dass sie aber dazu dienen können, den Algorithmus von Stable Diffusion zu stärken.
Was denken die Anwender ?
Künstliche Intelligenz erzeugt durch ihre Schöpfungen ein Gefühl der Euphorie, vor allem bei Transgendern oder geschlechtsneutralen Menschen.
Die Vorstellung, sich selbst anders zu sehen und aus den Normen einer Gesellschaft auszubrechen, die ihnen nicht gefällt, tröstet sie und gibt ihnen das Gefühl, verstanden zu werden.
Viele Nutzer beschweren sich jedoch darüber, dass sie sexualisiert, dünner oder weißer gemacht werden.
Prisma Labs reagiert darauf, indem es erklärt, dass die Datasets, die bei der Erstellung von Lensa verwendet wurden, überwiegend Bilder von weißen Menschen enthielten, die den „Schönheitscodes“ entsprachen. Das Unternehmen behauptet, dass je mehr Nutzer ihre Fotos in die App hochladen, desto besser kann das Model sie korrekt darstellen.
Auf der anderen Seite schlagen Künstlergemeinschaften Alarm, wenn es darum geht, dass die KI ihren Zeichenstil oder ihre Referenzen verwendet.
Sie beschuldigen das Unternehmen, ihre Kunst zu benutzen, ohne vorher ihre Zustimmung gegeben zu haben. Für sie ist diese Nutzung ähnlich wie Identitätsdiebstahl oder Plagiate. Prisma Labs bestreitet die Diebstahlvorwürfe und versucht, die Künstlergemeinschaft zu beruhigen, indem es klarstellt, dass Lensa den Beruf des Grafikdesigners nicht ersetzen wird.
Das Unternehmen sieht seine Anwendung als ein mächtiges Werkzeug zur Unterstützung.
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Quelle: nytimes.com
