Open Data bezeichnet alle Daten, die von öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen veröffentlicht und gesammelt werden. Diese Daten sind in der Regel kostenlos oder zu sehr geringen Kosten erhältlich und leicht zugänglich.
Die Verpflichtung zur Information und Transparenz gegenüber den Nutzern, die durch die DSGVO gewährleistet wird, macht Open Data zu einem demokratischen Pfeiler, aber auch zu einer echten wirtschaftlichen Herausforderung. Das wachsende Interesse an Open Data wird von einem Bewusstsein für die neuen Herausforderungen angetrieben, vor denen die öffentlichen Dienste stehen und die mit den traditionellen Verwertungsmodellen nicht bewältigt werden können.
Heute ist ein weltweiter Trend zu offenen Daten zu beobachten, der Begehrlichkeiten bei Nichtregierungsorganisationen, Gebietskörperschaften und Ländern weckt, die sich auf die offene Veröffentlichung von Daten ausrichten.
Frankreich ist einer der weltweit führenden Anbieter von Open Data
Frankreich belegt den vierten Platz in der Rangliste der weltweit führenden Open-Data-Länder, wie das Open Data Barometer berichtet, eine weltweite Messung der Art und Weise, wie Regierungen Open Data veröffentlichen und für Rechenschaftspflicht, Innovation und soziale Auswirkungen nutzen. Die Franzosen nutzen Open Data täglich und manchmal sogar, ohne es zu wissen: Es war noch nie so einfach, Busfahrpläne zu erhalten oder einen freien Parkplatz zu finden.
Die Website data.gouv.fr beispielsweise stellt die öffentlichen Daten des französischen Staates zur Verfügung. Konkreter gesagt, mit der Covid-19-Krise hat sich das Phänomen der offenen Daten mit der täglichen Verbreitung von Statistiken über die Krankheit im Leben der Franzosen festgesetzt. Mit einem bezifferten Wert von fast 30 Milliarden Euro pro Jahr nimmt Open Data ein erhebliches Gewicht in der französischen Wirtschaft ein.
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Eine leicht zugängliche wirtschaftliche Gelegenheit
Daten sind heute das Herzstück der Weltwirtschaft, und da Organisationen versuchen, wieder zu wachsen, ihre Leistung zu verbessern und sich stärker bei ihren Kunden zu engagieren, ist der Druck auf die Nutzung von Daten immens.
Open Data erlaubt es z. B. Anwendungen wie Google Maps oder Waze, nationale Verkehrsinformationen zu sammeln, um ihren Nutzern umfassendere Dienstleistungen anzubieten und diese Informationen zu monetarisieren. Sie vereinfachen auch das Sammeln von Marketingdaten, um sich über die Konkurrenz in einem geografischen Gebiet bewusst zu werden oder die Konsumgewohnheiten einer Bevölkerung zu kennen. Es handelt sich also um ein Werkzeug, das bei der Gründung eines Unternehmens oder bei der Geschäftsentwicklung nützlich sein kann.
Open Data vom öffentlichen zum privaten Sektor
Bei Open Data denkst du wahrscheinlich an Regierungen, Kommunalverwaltungen oder andere öffentliche Einrichtungen. Heutzutage gewinnen offene Daten jedoch auch im privaten Sektor an Bedeutung. Organisationen des privaten Sektors, von kleinen Unternehmen bis hin zu Großunternehmen, sind auf dreierlei Weise an der Entwicklung von Open Data beteiligt: als Datennutzer, als Datenvermittler und als Datenanbieter. Während öffentliche Daten einen großen potenziellen Wert haben, sind die Nutzer möglicherweise nicht in der Lage, auf die Daten zuzugreifen, bevor sie sie verwenden, analysieren oder die Ergebnisse teilen können.
Daten können in Formaten veröffentlicht werden, die von den Nutzern nicht anfänglich gelesen werden können, die schwer zu verwenden sind oder die erhebliche Probleme in Bezug auf Genauigkeit, Vollständigkeit, Aktualität usw. aufweisen. Daher konvertieren große Konzerne wie Thomson Reuters oder Reed Elsevier Open Data, um sie für die Nutzer lesbarer zu machen.
Außerdem haben in den letzten 20 Jahren immer mehr Unternehmen Open Innovation eingeführt, indem sie Daten und Ressourcen mit Universitäten, Forschern und Start-up-Inkubatoren teilen, um Forschung und Entwicklung zu beschleunigen. Open Data hebt Open Innovation auf die nächste Stufe, da sich immer mehr Unternehmen dafür entscheiden, ihre Daten mit verschiedenen Akteuren in ihrer Branche und der Öffentlichkeit zu teilen.
Eine Wertschöpfung, die hauptsächlich auf dem öffentlichen Sektor beruht
Es lassen sich mehrere wirtschaftliche Vorteile der Weiterverwendung von Open Data identifizieren – direkte und indirekte Vorteile. Direkte Vorteile sind monetarisierte Vorteile, die in Markttransaktionen in Form von Einkommen oder Bruttowertschöpfung realisiert werden. Indirekte wirtschaftliche Vorteile sind z. B. neue Waren und Dienstleistungen, Zeitersparnis für die Nutzer von Anwendungen, die Open Data verwenden, oder die zunehmende Effizienz öffentlicher Dienste. Die Website data.europa.eu schätzt, dass die Größe des europäischen Open-Data-Marktes im Jahr 2020 um 36,9 % auf einen Wert von 75,7 Milliarden Euro gestiegen ist.
Wenn man die Auswirkungen von Open Data in einem bestimmten Sektor betrachtet, wird erwartet, dass der öffentliche Sektor den größten Anteil an der Größe des direkten Marktes hat. Das Wachstum der Marktgröße von Open Data dürfte auch zu einem Anstieg der Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften in diesem Bereich führen.
Open Data ist also eine beträchtliche wirtschaftliche, politische und strategische Herausforderung in einer Zeit, in der die Digitalisierung der Welt immer schneller voranschreitet und immer mehr für alle zugänglich wird. Um eine konkretere Vorstellung davon zu bekommen, was Open Data ist, laden wir dich ein, dir die Daten von datagouv anzusehen, die von Lernenden von Datascientest in diesem Projekt verarbeitet wurden: https://studio.datascientest.com/project/pycycle/
Weitere Projekte unserer Studierenden findest du auf der Website des Studios.
