Die Oracle Cloud Infrastructure ist das IaaS-Angebot von Oracle. Sie stellt ein umfassendes Spektrum an Cloud-Diensten bereit – speziell entwickelt für Unternehmen mit hohen technischen Anforderungen. Ob Computing, Storage, Netzwerke, Sicherheit oder DevOps: Entdecke das komplette Angebot des amerikanischen Tech-Giganten!
Die Cloud ist längst keine Option mehr, denn sie bildet heute das Fundament moderner IT-Systeme. Auch wenn der Markt stark von Anbietern wie AWS, Azure und Google Cloud dominiert wird, so verfolgt Oracle eine ganz eigene, konsequent auf Unternehmen ausgerichtete Strategie.
Die Infrastruktur von Oracle ist speziell für unternehmenskritische – oft hybride – Umgebungen konzipiert und legt den Fokus auf maximale Performance.
Das zentrale IaaS-Produkt? Die Oracle Cloud Infrastructure, kurz OCI. Und man kann mit Fug und Recht sagen, dass sie längst kein Außenseiter mehr ist – ganz im Gegenteil.
Die Plattform bietet ein vollständiges Cloud-Service-Paket, das Anwendungen zuverlässig hosten, große Datenmengen verarbeiten, komplexe Netzwerke steuern und höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen kann.
OCI Cloud Plattform: Ein solides und modulares IaaS-Fundament
Als infrastrukturelles Rückgrat der Oracle Cloud bietet OCI die grundlegenden Bausteine, mit denen Unternehmen ihre Anwendungen und Daten in der Cloud oder in hybriden Umgebungen bereitstellen, verwalten und absichern können.
Im Gegensatz zu vielen anderen Cloud-Angeboten, die stark auf Entwickler oder Mikroservices ausgerichtet sind, richtet sich die Oracle Cloud Infrastructure in erster Linie an Unternehmen mit komplexen, geschäftskritischen Anforderungen.
Dabei liegt der Fokus auf ERP-Systemen, hochverfügbaren Datenbanken, rechenintensiven Workloads sowie Fragen der Datensouveränität.
Das Versprechen: eine leistungsstarke und flexible Plattform, speziell konzipiert für anspruchsvolle Unternehmensanwendungen – mit planbaren Kosten und fortschrittlicher Interoperabilität, auch im Multicloud-Umfeld.
Die Services sind in mehrere Hauptkategorien unterteilt:
Computing: für die Ausführung von Anwendungen
Storage: für die Verwaltung großer Datenmengen
Netzwerk: zur Verbindung und Absicherung von Ressourcen
Sicherheit & Governance: für Zugriffskontrolle, Audits und Schutzmechanismen
Observability & DevOps: zum Überwachen, Automatisieren und Optimieren von Umgebungen
Darüber hinaus bietet Oracle spezialisierte Dienste in Bereichen wie künstliche Intelligenz (KI), High Performance Computing (HPC) oder Multicloud-Interkonnektivität.
Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf diese einzelnen Servicekategorien.
Computing-Services: Von Standard-VMs bis zu Hochleistungsinfrastrukturen
Das Herzstück jeder Cloud ist ihre Rechenleistung – und in diesem Bereich bietet OCI ein besonders breites Spektrum an Optionen.
Virtuelle Maschinen (VMs)
Für klassische Anwendungsfälle wie Webserver, Business-Anwendungen oder Datenbanken stellt Oracle flexibel konfigurierbare virtuelle Maschinen bereit. Anzahl der OCPUs, RAM-Größe oder Betriebssystem lassen sich individuell anpassen. Die Abrechnung erfolgt sekundengenau – sogar oft zu deutlich wettbewerbsfähigeren Preisen als bei den großen Marktführern.
Bare Metal
Bei Bare-Metal-Instanzen entfällt der Hypervisor und Du erhältst direkten Zugriff auf die physische Hardware. Ideal für besonders leistungsintensive Anwendungen wie High Performance Computing (HPC), Videobearbeitung oder wissenschaftliches Rechnen. Auch die hochoptimierten Oracle Exadata-Datenbanken setzen auf diese Bare-Metal-Infrastruktur.
Container Engine for Kubernetes (OKE)
Für die Orchestrierung von Containern im großen Maßstab bietet Oracle einen vollständig gemanagten Kubernetes-Service an. OKE ist konform mit CNCF-Standards und bietet erweiterte Sicherheitsfunktionen, inklusive strikter Isolation zwischen Workloads.
Serverless
Mit OCI Functions stellt Oracle auch ein Function-as-a-Service (FaaS)-Modell bereit – ideal für das spontane Ausführen von Code bei bestimmten Ereignissen (z. B. Webhooks, einmalige Tasks), ohne dass Server oder Infrastruktur verwaltet werden müssen.
Von klassischen Rechenressourcen bis hin zu maßgeschneiderten High-End-Lösungen deckt OCI das gesamte Spektrum ab – und ermöglicht sowohl die Migration bestehender Architekturen als auch die Entwicklung neuer, cloud-nativer Anwendungen.
Storage: Leistung, Ausfallsicherheit und Flexibilität
Keine Cloud-Infrastruktur kommt ohne ein solides Speichersystem aus. Deshalb bietet Oracle eine Reihe komplementärer Speicherlösungen, die auf unterschiedliche Einsatzszenarien zugeschnitten sind.
Block Volume
Dieser Blockspeicher wird direkt an virtuelle Maschinen oder Bare-Metal-Instanzen angebunden. Er eignet sich ideal für Datenbanken, Dateisysteme und transaktionale Workloads.
Es stehen mehrere Leistungsstufen zur Verfügung – und das Volumen kann während des Betriebs skaliert werden.
Object Storage
Gleichzeitig ist für unstrukturierte Daten wie Videos, Bilder, Backups oder Protokolle Object Storage die passende Lösung. Da es funktional dem S3-Dienst von AWS entspricht, ist es hochverfügbar, ausfallsicher über mehrere Verfügbarkeitszonen hinweg und vollständig S3-API-kompatibeln. Deshalb ist die Integration externer Tools erleichtert.
File Storage
Das Managed-NFS-Dateisystem von Oracle ist ideal für Anwendungen, die einen gemeinsam genutzten Speicher benötigen. Es ist leistungsstark, elastisch und wird vollständig als Managed Service bereitgestellt.
Archive Storage
Für die Langzeitarchivierung bietet Oracle eine besonders kostengünstige Lösung. Zwar sind die Zugriffszeiten höher, dafür eignet sich dieser Speicher perfekt für regulatorische Dokumente, historische Logs oder sogenannte „kalte“ Backups.
Auf diese Weise deckt OCI mit einem breiten Spektrum an Speicherlösungen deckt alle Anforderungen ab – vom Echtzeit-Datenzugriff bis zur revisionssicheren Archivierung – bei hoher Ausfallsicherheit und wettbewerbsfähigen Preisen.
Netzwerk: Optimierte Konnektivität und integrierte Sicherheit
In der Cloud ist das Netzwerk nicht einfach nur eine Verbindung – vielmehr bildet es das Rückgrat für Leistung, Skalierbarkeit und Sicherheit. Deshalb legt Oracle besonderen Wert auf eine leistungsfähige, flexible und fein steuerbare Netzwerkinfrastruktur.
Virtual Cloud Network (VCN)
Mit dem Virtual Cloud Network (VCN) – dem Pendant zu VPC bei AWS – kannst Du ein vollständig isoliertes, privates Netzwerk einrichten. Dabei definierst Du eigene Subnetze, IP-Adressräume, Routing-Tabellen und Sicherheitsregeln.Zudem lässt sich das gesamte Netzwerk sowohl über die Konsole als auch per API verwalten. Durch die Integration mit VPN oder FastConnect kannst Du Deine On-Premise-Systeme nahtlos anbinden.
FastConnect
FastConnect ist ein dedizierter, privater Interconnect-Service, der eine besonders stabile und latenzarme Verbindung zwischen OCI und Deiner lokalen Infrastruktur bietet.Dadurch können Unternehmen sensible oder latenzkritische Daten sicher übertragen – ganz ohne öffentliches Internet. Je nach Bedarf ist die Verbindung über ausgewählte Partner oder direkt verfügbar.
Load Balancer
Zur Lastverteilung stellt Oracle außerdem leistungsfähige Load Balancer bereit. Diese verteilen den Datenverkehr dynamisch auf mehrere Instanzen und unterstützen Funktionen wie Redundanz, Failover und SSL-Management – was insbesondere für hochverfügbare Anwendungen von Vorteil ist.
DNS, firewall, NAT, peering
Zum Funktionsumfang gehören auch essenzielle Netzwerkdienste:
– Managed DNS
– NAT Gateway
– Security Lists und Network Security Groups
– VCN-Peering (innerhalb einer Region oder regionsübergreifend)
Insgesamt ermöglichen diese Tools die Erstellung segmentierter, hochsicherer Netzwerkinfrastrukturen, die sich vollständig per Code steuern lassen – ein zentraler Vorteil für moderne DevOps-Teams.
Sicherheit und Governance: Kontrolle, Verschlüsselung und Compliance
In der Cloud ist Sicherheit kein Zusatz, sondern eine zentrale Grundvoraussetzung – sie muss automatisiert, überprüfbar und tief in jede Schicht der Infrastruktur integriert sein.Genau deshalb hat Oracle seine Plattform von Anfang an mit diesem Fokus entwickelt.
Feingranulare Zugriffskontrolle mit IAM
Das Identity and Access Management (IAM) ermöglicht eine präzise Verwaltung von Benutzern, Gruppen, Richtlinien und Rollen – nach dem Prinzip des geringsten Privilegs.
So lässt sich exakt steuern, wer was, wo und wie ausführen darf – auch in komplexen Multi-Account- oder Multi-Tenant-Umgebungen.
Standardmäßige Verschlüsselung
Sämtliche Daten in OCI sind standardmäßig verschlüsselt – sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung. Dabei kommen entweder von Oracle oder vom Kunden verwaltete Schlüssel zum Einsatz. Für besonders hohe Sicherheitsanforderungen kann zusätzlich ein HSM (Hardware Security Module) genutzt werden.
Bedrohungserkennung und automatische Reaktion mit Cloud Guard
Der integrierte Dienst Cloud Guard scannt Deine Umgebung kontinuierlich auf Konfigurationsfehler, verdächtige Aktivitäten oder potenzielle Bedrohungen.
Bei entsprechender Konfiguration lassen sich erkannte Risiken sogar automatisch beheben. Zusätzlich wird ein lückenloses Audit-Logging aller Aktionen durchgeführt.
Compliance und Transparenz
OCI unterstützt gängige Compliance-Standards wie DSGVO, ISO 27001 oder SOC 2. Die Möglichkeit zum Tagging von Ressourcen hilft dabei, Rechte, Abrechnung und Nachverfolgbarkeit strukturiert zu verwalten.
Kurz gesagt: Sicherheit ist bei Oracle kein nachträglich angebautes Feature, sondern eine tief integrierte Basiskomponente.Gerade deshalb eignet sich OCI besonders für regulierte Branchen und hochsensible Umgebungen.
Observability und DevOps: Kontrollieren, überwachen, automatisieren
Eine moderne Cloud-Plattform beschränkt sich nicht auf das Hosten von Ressourcen. Sie muss tiefgreifende Einblicke bieten und eine automatisierte Verwaltung im großen Maßstab ermöglichen.
Das DevOps- und Observability-Ökosystem von OCI stellt Dir eine native Suite leistungsstarker Tools zur Verfügung, mit der Du Deine Cloud-Ressourcen umfassend überwachen kannst.
Monitoring und Metriken
Du erhältst Echtzeitdaten zu CPU-Auslastung, Speicherverbrauch, I/O und Netzwerkaktivität. Protokolle lassen sich zentralisiert über die Konsole oder per API abrufen.
Anpassbare Alarme mit Schwellenwert-Triggern können definiert und über Webhooks oder Plugins nahtlos in Tools wie Grafana, Slack oder PagerDuty integriert werden.
Application Performance Monitoring (APM)
Mit dem gemanagten APM-Dienst von Oracle kannst Du über die Infrastruktur hinausblicken – etwa auf Reaktionszeiten, Fehlerquoten und Flaschenhälse in Deinen Anwendungen.
Auch verteiltes Tracing und UX Monitoring (Nutzerverhalten) sind möglich, um die Performance ganzheitlich zu analysieren.
Infrastructure as Code mit Resource Manager
Der OCI Resource Manager basiert auf Terraform und ermöglicht es, Deine gesamte Infrastruktur als Code bereitzustellen – inklusive Versionierung, Protokollierung und Rollback-Funktion. Ein unverzichtbares Tool für DevOps-Teams und Umgebungen mit hohen Compliance-Anforderungen.
Service Connector Hub
Ein oft unterschätztes, aber äußerst nützliches Tool: Der Service Connector Hub automatisiert Datenflüsse zwischen Diensten – z. B. Protokolle zu Storage, Metriken zu Alarmen oder Events zu Functions.
Mit diesen Tools behältst Du jederzeit die Kontrolle über Deine Cloud-Umgebung, kannst Anomalien frühzeitig erkennen – und manuelle Routineaufgaben automatisiert abwickeln.
Spezialisierte Services und Multicloud-Öffnung
Über die klassischen Infrastrukturbausteine hinaus bietet Oracle auch spezialisierte Services an, die gezielt auf anspruchsvolle Anwendungsfälle sowie hybride und verteilte Architekturen ausgerichtet sind.
So stellt OCI optimierte HPC-Instanzen bereit, die dank RDMA-Interconnects ideal für verteilte Hochleistungsanwendungen geeignet sind – etwa für Simulationen, Wettermodelle oder KI-gestützte Berechnungen. Außerdem sind GPU-Instanzen mit Nvidia-Chipsätzen verfügbar, die speziell für Deep Learning, generative KI oder 3D-Rendering konzipiert wurden.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von OCI ist die native Interkonnektivität zu Microsoft Azure. Diese ermöglicht nicht nur ultraniedrige Latenzzeiten, sondern auch eine vollständige Interoperabilität zwischen beiden Plattformen. Dadurch können Unternehmen beispielsweise Anwendungen in Azure ausführen, während ihre Oracle-Datenbanken sicher und leistungsstark in OCI laufen.
Darüber hinaus bietet Oracle moderne Werkzeuge für den Aufbau serverloser Architekturen: Mit einem gemanagten API Gateway und integrierten Functions lassen sich Microservices entwickeln, die skalierbar, wartungsfrei und besonders kosteneffizient sind.
Zudem können Nutzer im OCI Marketplace aus einer Vielzahl von Images, Anwendungen und Drittanbieter-Tools wählen – mit zentralisierter Abrechnung und einfacher Integration. Damit ist das gesamte Angebot eng verzahnt mit den etablierten Oracle-Lösungen wie ERP, Datenbanken und Geschäftsanwendungen.
Fazit: Oracle Infrastructure Cloud - Services für all Deine kritischen Architekturen
Die Oracle Cloud Infrastructure präsentiert sich als eine umfassende, robuste und praxisorientierte Plattform, die gezielt für die komplexen Anforderungen moderner Unternehmen entwickelt wurde.
Statt kurzfristigen Trends zu folgen, setzt Oracle bewusst auf Verlässlichkeit und Effizienz: Die Kombination aus leistungsstarker Recheninfrastruktur, detaillierter Netzwerksteuerung, durchgängiger Sicherheit und echter Interoperabilität überzeugt. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass viele dieser Funktionen von Anfang an nativ integriert wurden.
Ganz gleich, ob Du ein ERP-System in die Cloud migrieren, eine Big-Data-Umgebung aufbauen oder eine flexible Multicloud-Architektur gestalten möchtest – OCI ist heute eine Lösung, die sich nicht mehr übersehen lässt.
Wenn Du Deine Kenntnisse im Bereich Cloud-Infrastruktur oder Datenarchitekturen ausbauen möchtest, findest Du bei DataScientest die passende Weiterbildung. Unsere praxisorientierten Kurse – etwa zum AWS Solutions Architect, DevOps Engineer, Data Analyst, ETL Developer oder MLOps-Spezialisten – vermitteln Dir genau das Know-how, das Unternehmen heute suchen.
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Du weißt jetzt alles über die Oracle Cloud Infrastructure Services. Weitere Informationen gibt es in unserem umfassenden Artikel über Oracle ERP oder auch im Artikel über Oracle Database!